Leben, Unterrichten und Erziehen an einer Schule ist stets durch das Kommen und Gehen ihrer Schülerinnen und Schüler bestimmt. Von manchen Jahrgängen fällt der Abschied besonders schwer. Dies wurde am vergangenen Freitag bei der im feierlichen Rahmen stattfindenden Entlassungsfeier und Zeugnisausgabe der diesjährigen Abiturienten deutlich.
31 Schülerinnen und Schüler der Assistentenbildungsgänge im Bereich Maschinenbautechnik und Betriebsinformatik erhielten im feierlichen Rahmen ihre Abiturzeugnisse und schlossen damit den ersten Teil der am Berufskolleg Werther Brücke absolvierten schulischen und beruflichen Ausbildung ab. „Die Zukunft hat viele Namen. Für die Schwachen ist sie das Unerreichbare. Für die Furchtsamen ist sie das Unbekannte. Für die Tapferen ist sie die Chance“, zitierte Schulleiter Matthias Flötotto in seiner Ansprache an die zahlreich erschienenen Gäste den französischen Autor Victor Hugo. „Sie waren die Tapferen!“, fuhr er fort, und spielte damit auf den vom Standardabitur abweichenden Weg zur Allgemeinen Hochschulreife an, den die Schüler allesamt erfolgreich bestritten haben. Denn die zurückliegenden Jahre bedeuteten neben 34 Wochenstunden Unterricht auch berufsbezogene Praktika in den Schulferien, das nach dem Abitur anstehende neunwöchige Praktikum, teilweise im Ausland, und – nicht zu vergessen -die anschließende Berufsabschlussprüfung zum Assistenten für Maschinenbautechnik bzw. Betriebsinformatik. Doch Flötottos Blick richtete sich auch nach vorne. So betonte er besonders die Wichtigkeit von Humanität auch und gerade in Führungspositionen in Wirtschaft und Technik.
Im Anschluss ergriffen David Buck, Tobias Eichhorn (ABA90) und Axel Cziesla (AKA90) das Wort, um ihre Sicht auf die vergangenen drei Jahre zu schildern. Da war von jugendlicher Naivität und Enthusiasmus die Rede, als es um den Beginn der Oberstufenzeit ging, die jedoch – ähnlich wie bei regelmäßig zu absolvierenden Zahnarztbesuchen – von Mal zu Mal geringer wurden – bis hin zur Akzeptanz des Schulbesuch als „erträgliches Übel“. Dieser humorvolle Unterton erntete verständnisvolles Gelächter und zog sich durch die beiden kurzweiligen Reden. Als besondere Highlights erwähnten die Schüler die Klassenfahrten nach London (Leitung: Michael Haßold), Holland (inklusive der „schmerzenden Popos bei der Fahrradtour“, so Cziesla) und Budapest (Leitung: Christiane Mirgel). Neben allem Lob, wie dem des Klassenzusammenhaltes, der Lehrer und des überwiegend hohen Unterrichtsniveaus, gab es jedoch auch kritische Töne bei der jungen Garde, zum Beispiel das Unterrichtsangebot und die Lehrpläne betreffend. Besonderer Dank galt den Klassenlehrern Michael Haßold (ABA90) und Anke Möller (AKA90). Doch auch die Fachlehrer wurden mit Blumen und personalisierten Präsenten bedacht, die Anlass für weitere Schmunzler und herzliche Umarmungen gaben.
Nach der Zeugnisverleihung wurde das Büffet eröffnet und der inoffizielle Teil des Abends startete, unverkennbar durch so manchen Garderobenwechsel. In gelöster Atmosphäre wurden weitere Fotos gemacht, lukullischen Freuden gefrönt und viele persönliche Gespräche geführt.
Besonderer Dank und ein großes Lob gilt den Klassenlehrern Anke Möller und Michael Haßold sowie Markus Becker für die Organisation der Feierlichkeiten. Der einzig negative Beigeschmack des Abends blieb die fehlende Präsenz der Schüler der nachfolgenden Jahrgänge, die traditionellerweise den Service übernehmen. Positiv hervorzuheben sind dabei Jan-Eric Schwaner (ABA00) und Melanie Zick (AKA00), die mit Engagement und Charme die Getränke servierten.