Eine Projektarbeit der AKA/ABA12 zum Thema Wirtschaftsraum Stadt
Betrachtet man Wuppertal von einer Anhöhe, wirkt die Stadt wie ein ungeordnetes Durcheinander von Häusern, Wohnblöcken, Straßen, Bäumen und Plätzen.
Betrachtet man Wuppertal jedoch aus der Perspektive der Kulturgeographie, lassen sich Muster erkennen, die auf Wuppertal im gleichen Maße zutreffen, wie auf Köln, München, Berlin, oder sogar London und Paris; Venedig und vielleicht wenige weitere europäische Städte bilden in der Tat lediglich Ausnahmen.
Mit dem Wirtschaftsgeographiekurs der AKA/ABA12 wurde als Schwerpunkt im 2. Quartal die Entwicklung der west- bzw. mitteleuropäischen Stadt anhand diverser Textmaterialien und einer Exkursion erarbeitet und abschließend in einem Holzmodell vereinfacht dargestellt.
Dem Kurs wurde somit deutlich, dass die Entwicklung und das heutige Erscheinungsbild dieses Stadttyps, egal ob in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Großbritannien, etc… eben kein wahrloses Durcheinander darstellt, sondern immer dem gleichen Muster entsprechender Epochen folgt:
Angefangen mit den großen Stadtgründungen im Mittelalter (linksrheinisch zurückgehend auf die römischen Kolonien) über die absolutistischen Stadterweiterungen im 17. Und 18. Jahrhundert sowie die Explosion des Städtewachstums im Zeitalter der Industrialisierung im 19. Jahrhundert.
Die neueren Tendenzen nach dem 2. Weltkrieg sowie die Überformungen der Innenstädte durch Dienstleistungszentren, Gewerbegebiete und der Gentrifizierung älterer bis dato unattraktiverer Stadtteile und Stadterweiterungen im ländlichen Raum, fanden hierbei eine besondere Berücksichtigung.
Diese einzelnen Phasen wurden durch die Kursteilnehmer/in in einem Stadtmodell plastisch aufbereitet, so dass im nächsten Schuljahr eine kritische Auseinandersetzung mit der wirtschaftlichen Entwicklung dieses Stadttyps erfolgen kann.
Stadtplanerische Ideen können auf diese Weise durch einen wesentlich leichteren Zugang entworfen, abgewogen und anhand verschiedener Städte mit der gleichen historischen Genese einander gegenübergestellt werden.
In den folgenden Schuljahren soll dieses Modell um weitere der nordamerikanischen, der islamisch-orientalischen, der sozialistischen, der chinesischen und der lateinamerikanischen Stadt ergänzt werden, so dass eine globale Vergleichbarkeit mit diversen Chancen und Problemen in städtischen Räumen auf wirtschaftsgeographischer Basis erfolgt.
Unser besonderer Dank geht an Lutz Klever-Leiding, der uns die Baumaterialien zur Verfügung stellte.
Jörg Pletziger (Wirtschaftgeographie)