Die Wirklichkeitsferne des in der Schule vermittelten Wissens wird gerne bemängelt, wenn es um eine weitere Kritik am deutschen Schulsystem geht. Umso erfreulicher ist es, wenn praxisnahe Projekte das Gegenteil beweisen.
In der Wuppertaler Lernortkooperation (LEKO), die das Berufskolleg Werther Brücke seit Jahren mit den Partnern der bergischen Wirtschaft organisiert, arbeiteten in der vergangenen Woche wieder über 100 Auszubildende der Metalltechnik an einer Aufgabe aus der beruflichen Praxis.
Wie konstruiere und fertige ich eine Vorrichtung, die schnell und benutzerfreundlich einen Schlauch kürzt und über einen Bolzen zieht? Zur Lösung dieses Problems aus der Firma Stahlwille planten, zeichneten und fertigten Werkzeugmechaniker, Zerspanungsmechaniker und Industriemechaniker eine Woche lang. Einen Teil dieser Zeit verbrachten die Projektteams in den Werkstätten der ihnen zugewiesenen Ausbildungsbetriebe. Produktions-, Material- und Entwicklungskosten wurden kalkuliert, der Entstehungsprozess dokumentiert und die Idee in die Praxis umgesetzt. Im Rahmen der Hausmesse präsentierten die Teams am Freitag ihre kompetenten Lösungen vor den Augen von Ausbildern, Vertretern der IHK, Lehrern und Schülern. Besonders kritisch prüften die Ausbilder von Stahlwille, Salvatore Alaimo und Guido Krämer, die Qualität und Umsetzbarkeit der Vorrichtungen. Die gelungensten Vorrichtungen werden nach Abschluss des Projektes in ihrem Betrieb umgesetzt. „Einfache Handhabung und Maßgenauigkeit sind unsere vorrangigen Kriterien.“, so Ausbildungsleiter Alaimo. Darüber hinaus fördere die LEKO-Woche in besonderem Maße die Selbständigkeit und den Teamgeist der Auszubildenden und trage daher optimal zur Vorbereitung auf das Arbeitsleben bei.
Dies betonten auch die Projektteams. Lasse Femer, Auszubildender bei AWG, bestätigte: “LEKO ist auf jeden Fall eine Erfahrung wert. Unser Teamgeist wurde gestärkt und an der Universität wurden wir auch super betreut.“ Die besondere Herausforderung des selbständigen Arbeitens meisterten die Schüler durchweg bravourös. So zeigten sich auch die organisierenden und projektleitenden Lehrer Edzard Stoffel und Klaus Reiners sehr zufrieden mit den Leistungen der jungen Auszubildenden. Diese besondere Verzahnung von Theorie und Praxis werde auch weiterhin durchgeführt, um die Jugendlichen weiterhin optimal zu fordern und zu fördern.