Gebäudeansicht - BKWB

Drogenprävention am BKWB

Über die Ursachen und Risiken von Drogenkonsum und über den Mut, nein zu sagen, sprach Andreas Bredemeier, Kriminalhauptkommissar von der Kriminalprävention der Polizei Wuppertal, vor den 11er-Klassen der Höheren Berufsfachschule und des Beruflichen Gymnasiums.

Wie er vor 20 Jahren mit einem Junkie verwechselt wurde und so eher zufällig Zugang zur offenen Drogenszene bekam, wie er im Anschluss zehn Jahre verdeckt in der Szene ermittelte – das erzählte Herr Bredemeier den interessiert lauschenden Jugendlichen zum Auftakt der zweitägigen Informationsveranstaltungen.
Er problematiserte die Verharmlosung des Konsums von Cannabis auch durch Erwachsene, die die Schädlichkeit von Joints aufgrund eigener Jugenderinnerungen bagatellisierten: "Der THC-Gehalt ist im Vergleich zu vor 20 oder 30 Jahren um ein Zehnfaches höher und der Einstieg geschieht heute viel früher als damals," warnte der Kommissar. Die Jugendlichen befänden sich heute oft gerade in der Phase der Pubertät, wenn sie in Kontakt mit Haschisch oder Marihuana kommen. Diese Phase ist davon geprägt, dass sich Nervenverbindungen lösen und neue entstehen. Werden dem Gehirn THC oder andere Substanzen zugeführt, so führt dies zu dauerhaften Gedächtnis- oder Lernstörungen, zu manisch-depressiven Zutänden oder Psychosen. Auch den Mythos vom erlaubten Besitz von Marihuana in geringfügigem Umgang, wenn es dem Eigenkonsum dient und unter Ausschluss der Öffentlichkeit geschieht, widerlegte Bredemeier.  "In der alten Regelung gab es die Kann-Bestimmung, dass unter diesen Umständen ein Verfahren eingestellt werden konnte. Diese gilt aber nicht mehr. Keine dieser Drogen ist legal."
Bredemeier kritisierte auch den Lobbyismus, der es beispielsweise ermögliche, dass der als K.O.-Tropfen bekannte und illegale Wirkstoff GHB – "nach Alkohol die Vergewaltigungsdroge Nr. 2" – durch die in Lösungsmitteln enthaltene Substanz GBL problemlos und legal ersetzt werden kann. Wie wichtig ein gesundes Selbstbewusstsein und ein wertschätzender Umgang mit dem eigenen Körper schon im Kindesalter ist, um für Drogen nicht anfällig zu werden, konnten die Jugendlichen ebenfalls sehr gut nachvollziehen.
Wie schon im letzten Jahr, dankt das BKWB Herrn Bredemeier herzlich für die informative und engagierte Drogenpräventionsarbeit, die er, nicht nur, an Schulen leistet.

Nach oben scrollen