Polizei und Feuerwehr rufen Schüler des BKWB zu verantwortlicher Fahrweise auf.
Ohrenbetäubend hallt das Geräusch eines Verkehrsunfalls durch die Aula des BKWB. Reifen quietschen, dann der Aufprall – Stille. Polizeihauptkommissar Holger Brunner lässt den Lärm noch einen Moment lang wirken, dann führt er eindrucksvoll durch den Crashkurs. Polizisten, eine Polizistin und ein Feuerwehrmann erzählen von ihren ganz persönlichen Erlebnissen. Erzählen von dem Leid, das für die Opfer eines Verkehrsunfalls und für deren Angehörige durch einen Moment der Unachtsamkeit entsteht. Zu wenig Aufmerksamkeit, da noch diese Nachricht auf dem Smartphone versendet werden muss, zu hohe Geschwindigkeit, da man der Coolste sein will und zu viel Alkohol und Drogen im Blut.
Im Zuschauerraum bleibt es still. Die Zuhörer spüren, das hier ist keine Show, das hier ist real. Tabea Sentgen erzählt davon, dass sie als Beifahrerin eines alkoholisierten Fahrers in einen Unfall verwickelt wurde. Mit 70 km/h kracht das Auto in einen Baum. Sie erzählt von dem Schrecken, der Verwirrung und den unerträglichen Schmerzen. Sie erzählt auch in bewunderswerter Offenheit von ihrem seelischen Zustand, davon, dass sie noch immer leidet, sie aber auch wieder Perspektiven für ihr Leben entwickelt.
Pfarrer Andreas Bollengraben erinnert an diejenigen, die nach einem Unfall mit Todesfolge zurückbleiben. Er erläutert den Zuhörern, wie schwer es ist, als Notfallseelsorger Polizisten dabei zu begleiten, die Todesnachricht an Angehörige zu übermitteln.
So lässt dann Holger Brunner gegen Ende der Veranstaltung eine Reihe der zuhörenden Schüler nach der anderen aufstehen. Am Ende stehen über 100. So viele Menschen können von einem einzigen Unfall in Mitleidenschaft gezogen werden. Nicht nur das Verkehrsunfallopfer leidet, auch die Familie, Mutter, Vater, Tochter, Sohn, Bruder, Schwester, Freunde und Kollegen sind betroffen.
Die Schüler und Lehrer sind nachdenklich.
,,Wir wollen, dass Ihr am Leben bleibt!”, steht jetzt auf der Wand.