Die sonst nicht allzu lesefreudigen Schüler der AMF 32 und AKA 40/ABA 40 konnten gar nicht genug bekommen in den Büchern der „lebendigen Bibliothek“ zu schmökern, die ihnen die AIDS-Hilfe Wuppertal am 4. Dezember mitgebracht hatte. 9 sehr unterschiedliche Menschen, die sich ehrenamtlich oder beruflich im Kontext von HIV und AIDS engagieren stellten sich als „Lebendige Bücher“ für die Living Library zur Verfügung. Wie in einer richtigen Bibliothek konnten die Schüler die lebendigen Bücher ausleihen. Eine Karteikarte gab zuvor stichwortartig Auskunft über das Buch und seine Geschichte. Alles Weitere blieb offen und konnte – wenn das Buch ausgeliehen wurde – in spannenden und vertraulichen Gesprächen ausgetauscht werden. Die Living Library eröffnete den Schülern die Möglichkeit, mit Menschen in Kontakt zu kommen und mit ihnen zu sprechen, anstatt über sie zu reden. Durch den intensiven Kontakt waren schnell Hemmungen und Scheu vor den „Fremden“ und den „Anderen“ überwunden und so manch einer musste seine eigenen Vorurteile über HIV und Homosexualität überprüfen und auch abbauen. Raum für Pauschalisierung blieb bei den vielen persönlichen und äußerst intensiven Begegnungen nicht. Die Schüler waren tief beeindruckt davon, wie offen und mutig die einzelnen Bücher über ihr Leben und ihre Krankheit erzählten. Aber auch die Bücher waren sehr angetan davon, mit wie viel Respekt und Vorsicht die Jugendlichen ihrer lebendigen Lektüre begegneten. Ein Top-Projekt, das im nächsten Jahr auf jeden Fall wiederholt werden sollte.
Das Projekt ist eine Initiative des Wuppertaler Arbeitskreises Welt-AIDS-Tag. Veranstalter: AIDS-Hilfe Wuppertal e.V., Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz e.V., Vereinigte Evangelische Mission (VEM)